05 Jul Jünger werden – geht das?
Als Autorin von inzwischen drei Büchern, die sich mit dem Thema des Alters – oder auch des Jungbleibens… – beschäftigt, möchte ich hier ein paar Worte zu meinem Verständnis von „jung sein“ sagen. In der Gesellschaft wird „jung“ oder „alt“ zuallererst an einer Zahl gemessen, nämlich am Geburtsjahr. Das Geburtsdatum, das uns auf unabänderliche Weise unser ganzes Leben lang begleitet, „beweist“ in der Gesellschaft schlagkräftig, wer jung und wer alt ist. So fühlen wir uns automatisch bei jedem Geburtstag ein Stückchen „älter“, auch wenn sich sonst nichts in unserem Leben geändert hat oder wir vielleicht sogar glücklicher, freier und erfüllter sind als im Jahr zuvor.
Und selbst wenn wir uns glücklicher fühlen, ist da immer noch das Spiegelbild, das uns erbarmungslos auf jede Falte aufmerksam macht, auf jedes graue Haar. Falten und graue Haare aber sind, neben dem Geburtsjahr, die zweite Art von Merkmalen, an denen Jugend und Alter gemessen werden. Und so verabschieden wir uns – durch äußere Einflüsse und Merkmale geleitet – jeden Tag ein Stück mehr von der vermeintlichen Jugend.
Wahres „Jungsein“ aber findet im Innern statt, es ist ein Bewusstseinszustand.
Wahres Jungsein bedeutet: Spontaneität, Optimismus, Wagemut, Phantasie, Tatkraft, Emotion, Lebensfreude.
Im Gegensatz zu Falten und grauen Haaren, denen wenig entgegenzusetzen ist, können wir uns diese Eigenschaften sehr wohl durch das ganze Leben hindurch erhalten. Und wenn wir sie verloren haben, können wir sie uns wiederholen.
Das heißt, wir können in diesem Sinne auch wieder „jünger werden“. So ist auch der Untertitel meines neuen Buches („Schneiden Sie die Tomaten doch mal anders als sonst“) gemeint, der da lautet: Aus der Routine des Alltags ausbrechen und JÜNGER WERDEN.