02 Jun Ab 50+ wird das Lernen immer schwieriger?
So manche Dinge, die einem gesagt werden, sollte man am besten gleich wieder vergessen: Sie nützen uns nichts und – sie sind falsch.
Dazu gehört auch, dass man im „fortgeschrittenen Alter“ nicht mehr so gut lernen könne, weil man sich immer weniger merken könne – und zum fortgeschrittenen Alter zählen viele, heute immer noch, bereits 50+.
Aus konkretem Anlass denke ich derzeit immer wieder lächelnd an dieses überkommene Stereotyp.
Durch einen längeren Arbeitsaufenthalt in Georgien dazu animiert, habe ich begonnen, die Sprache zu lernen. Georgisch gilt als ausgesprochen schwierige Sprache. Darüber hinaus wollte ich, da der Aufenthalt nur ein paar Monate lang ist, alles so viel wie möglich und so schnell wie möglich lernen. Drei Kursjahre überspringend habe ich es jedoch geschafft, in nur zwei Monaten einen Teil dieser schwierigen Sprache so zu verinnerlichen, dass ich mich in dem ausdrücken kann, was mir wichtig ist – etwas, das niemand für möglich gehalten hatte.
Ich bin nicht intelligenter als andere Menschen 😊, das Geheimnis liegt nur darin, Barrieren im Denken abzubauen und sich nicht von Stereotypen beeindrucken zu lassen.
Viele Menschen selbst sehr hohen Alters, die ich für meine Bücher interviewt habe oder über die ich gelesen habe, beweisen es, indem sie, manchmal mit 80 oder sogar über 90, in Rekordzeit selbst Studienabschlüsse machen.
So unendlich Vieles ist möglich, wenn wir das Wort „unmöglich“ aus unserem Denken verbannen.